Sich-überlassen

Nur mutig,
mit großem Gott­ver­trauen
und in aller Demut

ruhig der Zukunft 
entgegen­gehn.

So formulierte Katharina Kasper eines ihrer Leit­worte. Sie war so fest im christli­chen Glauben ver­wurzelt, dass ‘niemand und nichts ihre Ruhe in Gott stören’ konnte. Am 15.08.1848 zog sie in ein klei­nes, von ihr ge­bautes Häuschen ein, das sich später zu dem Klo­ster der Armen Dienstmägde Jesu Christi entwic­keln sollte. Zu diesem Zeitpunkt hatte aber noch niemand daran ge­dacht, am wenig­sten sie selbst. Erst im kommen­den Jahr besuchte der Bischof von Lim­burg – der erste Bischofsbe­such in Dernbach über­haupt – das kleine Haus und sprach ein Wort, das die Ge­schichtsschreiber als prophetisch ansahen: ‘Wenn der liebe Gott Wohlgefallen an diesem kleinen unscheinbaren Werk hat, so kann mit der Zeit noch ein Kloster dar­aus werden‘. Und es wurde eine weltweite Gemein­schaft daraus, deren Mitglieder heute in 8 Län­dern in 3 Erdtei­len arbeiten im Dienst an den Menschen.

Katha­rina Kaspers Ver­trauen auf Gott und das Sich-Überlassen seiner Führung ist das Geheimnis ihres Erfolges, die ei­gentliche Kraft­quelle ihres Le­bens. Sie ließ sich bei aller anfallenden Ar­beit viel Zeit, nach dem Willen Gottes zu suchen und lebte auch während der Ar­beit in der Ver­bindung mit Gott. Sie nannte es: ‘In Gott le­ben’. Sie hatte eine innere Auf­merksamkeit auf Ihn, die sie gleichzeitigt be­fähigte, sich mit ganzem Herzen den Menschen zuzu­wen­den. ‘Man fühlte sich in ihrer Nähe wohl’‘, heißt es in den Auf­zeichnungen jener Zeit.

Wenn ein Mensch sich mit Vertrauen über­lassen kann, fällt etwas von der Hektik und Unruhe weg, die heute viele Men­schen krank macht. Gelassenheit ist die Frucht eines solchen Überlassens. Maria Katharina konnte so gelassen sein, weil sie sicher war, dass Gottes Willen sich erfüllt und dass sie in diesem Willen, der nur das Beste für sie wollen kann, geborgen war.

Wenn wir seinen Willen zu erfüllen su­chen’, konnte Katharina Kasper aus Erfah­rung sagen, ‘dann wird Er auch un­seren Willen er­füllen. Hört sich das nicht sehr verhei­ßungs­voll an? Sie hat die Wahr­heit die­ses Wortes ge- und er­lebt.

Ob ein solches Wort der einfachen Frau aus dem Westerwald nicht auch ein Anspruch an uns sein kann, sich auf dieses Sich-überlassen einzulassen?                                                                           

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